Gesundes Arbeiten braucht Unterstützung

Gesundes Arbeiten braucht Unterstützung

Vor ein paar Wochen kam vom Zurich Changeteam die Einladung zum Workshop „Gesunde Arbeitskultur in offenen Arbeitswelten“. Drei Stunden Workshop?  Da hatte ich – wie vermutlich viele andere – auch direkt zwei Gedanken: Kann ich mir das mit Blick auf die Arbeit auf meinem Schreibtisch erlauben und lohnt sich das überhaupt?

Dann habe ich mich an zwei Dinge erinnert, die mich dazu gebracht haben, mich für einen der Termine anzumelden: Zum einen erinnerte ich mich an die Zeit zurück, als wir am Campus gestartet sind. In den ersten Tagen wurden die Bewegungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz und in Pausen vorgestellt, also Deskbikes, bewegliche Hocker oder kleine Schwing-Trampoline (Bellicons), und ich gehörte zu denen, die am Anfang wirklich intensiv davon Gebrauch machten. Aber davon war, wenn ich ehrlich bin, inzwischen nicht mehr viel übrig. Warum eigentlich?

Torsten auf dem Deskbike

Zum anderen wurde mir nochmal bewusst, dass ich die allen Mitarbeitenden zur Verfügung gestellten Möglichkeiten des Arbeitgebers nur recht planlos genutzt habe. Bei einer Telko mal aufs Deskbike, bei einem kurzen Austausch mit Kollegen schnell den Hocker ran gezogen, mal kurz fünf Minuten aufs Bellicon. Allerdings habe ich die Nutzung der Geräte immer dann schleifen lassen, wenn es mal wieder richtig stressig auf der Arbeit war. Und mir wurde klar, dass ich eigentlich gar nicht so richtig wusste, was die Geräte genau für mich tun, wie ich sie wirklich richtig einsetze und wann genau ich sie nutzen sollte. Das wollte ich wissen, so ging es mit ein paar Fragen und etwas Skepsis bezüglich der drei Stunden, aber auch mit dem Entschluss, wieder mehr für mich selbst zu tun, ab zum Workshop.

Um es auf den Punkt zu bringen, es waren drei extrem wertvolle Stunden. Ich habe gelernt, was genau in Stresssituationen im Körper passiert, warum es nicht sinnvoll und erst recht nicht effektiv ist, mehrere Stunden am Stück ohne Pausen zu arbeiten, wie ich den Hocker richtig nutze, dass es nichts Besseres gibt, als das Bellicon und vieles mehr.

Die Trainerin führte kompetent, aber auch unglaublich ruhig und entspannt durch den Workshop, klasse! Offenbar hat sie die Nutzung der Geräte für sich bereits verinnerlicht 🙂

Einbeinig auf dem Bellicon – Konzentration pur!

Jetzt geht es darum, die gezeigten Möglichkeiten in den Arbeitsalltag einzubauen und hier muss, glaube ich, jeder seinen eigenen Weg finden. Ich persönlich starte jeden Tag auf der Kybun-Matte, checke dabei die eingegangenen Mails und plane mit Blick auf den Kalender meine Mikropausen, auf die ich dank unserer Betriebsvereinbarung „Gesundheit“ Anspruch habe. Ich schaue nach einer Telko, die ich auf dem Deskbike verbringen kann, nutze den Hocker jetzt richtig, verbringe zwei bis drei Mal pro Tag fünf Minuten auf dem Bellicon und laufe den ganzen Tag in unserem Bereich ohne Schuhe herum. Auf dem Bellicon habe ich inzwischen in der letzten Minute immer die Augen zu, während ich schwinge. Dann bin ich so sehr damit beschäftigt, mich auf dem Bellicon zu halten, dass ich alles andere in dem Moment vergesse.

Übrigens kann man mit ein wenig Kreativität auch im Homeoffice etwas für die Gesundheit tun. Warum nicht mal während einer Telko durch den Garten laufen oder am Schreibtisch den kleinen Gymnastikball mit den nackten Füßen rollen. Sicher gibt es noch viele andere Ideen für Zuhause.

Als letztes möchte ich mit einem Augenzwinkern noch den Satz der Trainerin zitieren, der mir und vermutlich auch den anderen Teilnehmern nachhaltig in Erinnerung geblieben ist: „Diejenigen, die es schon jetzt richtig machen und regelmäßige Pausen einbauen, sind die Raucher – bis auf das Rauchen :-)“

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Beitrag von:
Torsten Kammler

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