Zentrale Anforderungen an eine zukunftsfähige Altersvorsorge: Kompromisslose Kombination von hoher Rentabilität und klarem Nachhaltigkeitsfokus

Zentrale Anforderungen an eine zukunftsfähige Altersvorsorge: Kompromisslose Kombination von hoher Rentabilität und klarem Nachhaltigkeitsfokus

Bei der Altersvorsorge geht es heute um mehr als nur Rendite. Neben Flexibilität und Liquidität rückt immer mehr das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus. Denn ein gutes Leben im Alter erfordert neben finanzieller Sicherheit auch einen lebenswerten Planeten – damit kommt der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten bei der Kapitalanlage eine entscheidende Rolle zu.

Daniel Happ, Senior Investment Manager bei Zurich, berichtet in seinem Blogbeitrag, wie Nachhaltigkeit bei den Zurich Fondspolicen sichergestellt wird.


Vielfältige Konzepte bei der Integration von Nachhaltigkeitskriterien in die Altersvorsorge

In einer Fondspolice kommen Investmentfonds als Investmentmotor zum Einsatz. Bei einer nachhaltigen Fondspolice kommen entsprechend ausschließlich aktive Investmentfonds oder ETFs zum Einsatz, die explizit Nachhaltigkeitskriterien in ihrer Investmentstrategie berücksichtigen.

Die Frage, die häufig an mich herangetragen wird, lautet: Wie kann das Greenwashing-Risiko bei nachhaltiger Altersvorsorge reduziert werden?

Ein bewährter, etablierter Ansatz ist dabei ein zweistufiges Vorgehen. Zunächst werden in der ersten Stufe Ausschlusskriterien auf Einzelinvestmentebene (z. B. Aktie oder Anleihe) definiert. Dabei werden bestimmte Wirtschaftsaktivitäten komplett ausgeschlossen, z. B. geächtete Waffen oder Verstöße gegen die Leitlinien der Vereinten Nationen (etwa Kinderarbeit). Darüber hinaus werden Umsatz- und Gewinnschwellen für sogenannten kontroverse Sektoren definiert. Der Zurich ESG[i] Standard für nachhaltige Vorsorgelösungen umfasst dabei die Sektoren Rüstung, Kohle, Kernenergie, Tabak, Glücksspiel und Pornographie.

Die zweite Stufe bei der Integration von ökologischen, sozialen und ethischen („ESG“-) Kriterien umfasst einen sogenannten „best-in-class“-Ansatz. Dabei werden innerhalb des gefilterten Universums die ESG-Vorreiter innerhalb eines Wirtschaftssektors basierend auf ihrem ESG-Rating stärker im Portfolio gewichtet und ESG-Nachzügler untergewichtet oder gar ausgeschlossen. Diese Form der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Kapitalanlage kann zweifellos kontrovers diskutiert werden. Ein klarer Vorteil ist aber ein hohes Maß an Transparenz und Nachvollziehbarkeit.

Laufende Überwachung der Nachhaltigkeitskriterien als unser Leistungsversprechen

Zudem zählt die laufende Überwachung der fondsgebundenen Kapitalanlage unserer Kunden zu unserem Leistungsversprechen, die seit Jahrzehnten fester Bestandteil des Zurich Investmentprozesses ist. Denn eine Fondspolice ist nur so gut wie die dazu eingesetzten Investmentfonds. Mit der Integration von Nachhaltigkeitskriterien kommt eine weitere wichtige Dimension dazu: die kontinuierliche Überwachung der konsequenten Einhaltung der definierten ESG-Filter. Denn wir sehen uns dabei mit folgendem Spannungsfeld konfrontiert: Während Zurich als rechtlich verantwortlicher Produktgeber dem Kunden die nachhaltige Altersvorsorge mit klarem ESG-Standard verspricht, kommen innerhalb der Fondspolice Investmentfonds zum Einsatz, deren Wertpapierportfolio wir nicht direkt kontrollieren können. Deshalb ist es essenziell, die zugesagten Nachhaltigkeitskriterien als festen Bestandteil des Investmentprozesses laufend zu überwachen. Dazu haben wir über die letzten Jahre ein hohes Maß an Expertise aufgebaut und notwendige Analysetools entwickelt. Dabei setzten wir auch verschiedene etablierte ESG-Datenanbieter wie MSCI ein.

So können wir unseren Vertriebspartnern und Kunden ein wichtiges Leistungsversprechen abgeben. Zurich stellt auf diese Weise sicher, dass die zugesagten Nachhaltigkeitskriterien nicht nur bei der Selektion eines Investmentfonds in die Fondspolice, sondern kontinuierlich über die gesamte Laufzeit des Versicherungsvertrags eingehalten werden. Das ist insbesondere in Zeiten einer zunehmend kritischen Öffentlichkeit und häufigen Greenwashing-Skandalen in der Presse von großer Bedeutung. Durch diese eigene Überwachung können wir sicherstellen, dass unabhängig von potenziellem Fehlverhalten bei einzelnen Fondsanbietern die in Zurich Fondspolice eingesetzten nachhaltigen Investmentfonds die zugesagten Nachhaltigkeitsstandards eingehalten werden.

Kein zahnloser Tiger

Im Rahmen des laufenden ESG-Monitorings treten tatsächlich gelegentlich Auffälligkeiten auf. In einem solchen Fall wird umgehend der Dialog mit dem Fondsanbieter gesucht. Dabei ist Zurich kein zahnloser Tiger – mit einem Fondspolicen-Bestand von ungefähr 17 Milliarden Euro wird von den Anbietern reagiert. Wird der Verdacht nicht ausgeräumt oder innerhalb kürzester Zeit beseitigt, fliegt der Fonds aus dem Portfolio – kompromisslos.

Mit diesem kompromisslosen Vorgehen tragen wir nicht selten dazu bei, Fondsanbieter zu mehr Transparenz und Konsequenz bei der Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Investmentfonds zu bewegen. Mit diesem Engagement-Prozess möchten wir einen Beitrag leisten, der Branche insgesamt zu mehr Glaubwürdigkeit und Wirkung bei der Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen zu verhelfen.

Euer Daniel

[i] Die Abkürzung „ESG“ steht für Environmental, Social und Governance (zu Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) und bezeichnet ein umfassendes Regelwerk zur Bewertung der nachhaltigen und ethischen Praxis von Unternehmen.

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Daniel Happ
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Daniel Happ
Senior Investment Manager bei der Zurich Gruppe Deutschland

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