Zurich und Talanx planen „Die Deutsche Betriebsrente“

Zurich und Talanx planen „Die Deutsche Betriebsrente“

Die Einkommensabsicherung stellt die Gesellschaft vor eine große Herausforderung. Alle müssen handeln, um die Entwicklung von innovativen Lösungen zu fördern und umzusetzen. Die Assekuranz sollte die aktuelle Betriebsrentenreform nutzen, um die Lücken in der Einkommensabsicherung zu schließen. Für mich liegt die Zukunft der Altersversorgung in garantiefreier Finanzierung mit vielfältigen Sicherungsmöglichkeiten – auch in der betrieblichen Altersversorgung (bAV). Nur durch die Zusammenarbeit von Politik, Unternehmen und Versicherern sowie der eigenen, individuellen Verantwortung kann die Altersarmut zukünftig konsequent bekämpft werden. Wichtiges Ziel dabei: Ein ausgewogenes Verhältnis zu finden zwischen der vom Staat, den Arbeitgebern, den Versicherungsgesellschaften und Einzelpersonen zu übernehmenden Verantwortung beim Schutz der Haushaltseinkommen.

 

Zurich und Talanx bündeln Kräfte in der betrieblichen Altersversorgung

Mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) schafft der Gesetzgeber neue Voraussetzungen um die Lücken in der Einkommensabsicherung zu schließen. Entscheidender Lösungsansatz der Gesetzesreform: Neben der gesetzlichen Rente sollen Partnerschaften zwischen Versicherungsgesellschaften und Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden die zweite Säule der Altersvorsorge – die betriebliche Altersversorgung (bAV) – stärken.

Aus diesem Grund wollen Talanx Deutschland und die Zurich Gruppe Deutschland ihre Kräfte bündeln und eine Konsortiallösung im Sozialpartnermodell anbieten. Unter dem Namen „Die Deutsche Betriebsrente“ ist eine entsprechende Kooperation geplant. Ziel der Kooperation ist es, zukünftig mehr Arbeitnehmern zu einer Betriebsrente zu verhelfen. Die Kooperation bedarf noch der Genehmigung der Kartellbehörde – Wir hoffen, dass die Gespräche mit dem Kartellamt in einigen Wochen beendet sind. Unser Ziel ist es, „Die Deutsche Betriebsrente“ noch im zweiten Quartal an den Start gehen zu lassen. Aus Sicht des Kunden wird die Verantwortung für die Durchführung der betrieblichen Altersversorgung durch die Kooperation auf zwei starke Schultern verteilt. Damit soll den Sozialpartnern Gewähr dafür geboten werden, dass „Die Deutsche Betriebsrente“ auch über Jahrzehnte ein verlässlicher Vertragspartner sein wird – für Gewerkschaften, Arbeitnehmer und Arbeitgeber- und Arbeitgeberverbände.

 

Sozialpartnerrente: Kollektive Kapitalanlage mit Sicherheiten statt Garantien

Eine wichtige Neuerung des Betriebsrentenstärkungsgesetzes ist zweifellos die „Sozialpartnerrente“. Das Garantieverbot ermöglicht es den Arbeitgebern ihren Mitarbeiter deutlich attraktivere Renten- und Absicherungslösungen anzubieten. Ich bin davon überzeugt, dass sich daraus große Chancen für die Anlage des „Vorsorge-Geldes“ ergeben: Dieser Weg bietet den großen Vorteil, dass die teureren, wenig attraktiven und nicht zielführenden Garantien in Niedrigzinsphasen vermieden werden. Absicherungsmodelle sollten verständlich und gerecht sein, denn mit der kollektiven Absicherung wird erreicht, dass alle Einkommensgruppen am Kapitalmarkt beteiligt werden können. Seit langem fordern die Gewerkschaften genau diese, international übliche, Teilhabe jedes Einzelnen am Kapital – also an den Erträgen der großen Unternehmen und Konzerne. Im Mittelpunkt der Anstrengungen steht die Aufklärung zu den Reform-Chancen. Zukünftig müssen die Vorteile einer innovativen, marktorientierten Kapitalanlage herausgestellt werden.

 

Digitaler Beratungsansatz im Interesse der Sozialpartner

Ich sehe die Digitalisierung als einen entscheidenden Ansatzpunkt, um die bAV für den Arbeitgeber und den Arbeitnehmer einfach und transparent zu gestalten. Neben persönlichen Beratungsangeboten werden automatisierte und intelligente Beratungsprozesse über neue digitale Plattformen sehr wichtig sein. Diese sollten leistungsfähige Administrations- und Kundenportale einbeziehen. Bei der Einkommensabsicherung müssen die Chancen der Digitalisierung intelligent genutzt werden. Sie kann außerdem dabei helfen digitale Methoden zu entwickeln, um die Bevölkerung regelmäßig auf die Thematik der Einkommensabsicherung aufmerksam zu machen und Interesse sowie Bewusstsein zu fördern.

 

 

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Lars Golatka

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