In 80 Metern über Köln: Wie das höchste Zurich Heinzelmann-Foto entstand

In 80 Metern über Köln: Wie das höchste Zurich Heinzelmann-Foto entstand

„Sie wollen ein Foto vom Kranführer? Dann müssen Sie zu ihm hochsteigen.“ Nichts lieber als das! Für mich ging damit ein kleiner Traum in Erfüllung.

Für unsere Kommunikationskampagne „Ich bin ein Heinzelmann“ stellen wir seit Frühling 2019 viele der Menschen vor, die – wie einst die Heinzelmännchen in Köln – still und leise zusammenhelfen, um den Bau des neuen Zurich Campus in der MesseCity Köln voranzutreiben. Ob Maurer, Projekt-Managerin oder IT-Spezialist, sie alle geben dem Bau-Projekt ein Gesicht und unterstützen die Entstehung der neuen Gebäude mit ihrer Expertise.

Klar, dass da auch der Kranführer vom Kran 1 (dem höchsten der drei Kräne), Piotr Wojciech, mit vor die Linse sollte. Vorher musste ich aber den Oberbauleiter der Baustelle erst überzeugen, dass ich a) völlig schwindelfrei bin, b) als Kind gerne auf Bäume geklettert bin und c) auch generell Achterbahnen mit großem Vergnügen fahre. Letztendlich ging es ja nur darum, ein paar Leitern hochzusteigen…nur eben Leitern von insgesamt 80 Metern Länge. Bei starkem Wind kann es außerdem sein, dass der Kran etwas schwankt – eine gewisse Seetauglichkeit wird also auch vorausgesetzt.

Tritt für Tritt der Sonne entgegen

Ausgestattet mit Sicherheitsschuhen, Helm inklusive GoPro, Sicherheitsgurt und natürlich mit der Kamera und dem kleinen Zurich Heinzelmann im Gepäck ging es dann für mich – erst einmal abwärts. Denn der Kran steht auf dem untersten Fundament, im 2. UG der Tiefgarage. Leiter für Leiter, durchbrochen von kleinen Absätzen konnte ich dann nach oben steigen. Selbst mit durchschnittlicher Fitness ist der Aufstieg aber wirklich kein Problem. Sollte man außer Puste kommen, kann man auf den Absätzen zwischen den Leitern verschnaufen. Nach einigen Minuten wird man schließlich oben mit einem grandiosen Ausblick belohnt: der Dom, der Rhein und in der Ferne das Siebengebirge – traumhaft. Der Kranfahrer Piotr kann diesen Ausblick den ganzen Tag genießen, wenn er nicht gerade Lasten dorthin hebt, wo sie gebraucht werden. Es gibt aber tatsächlich auch Zeiten, in denen er nicht so viel zu tun hat, dann muss er warten, bis der Kran wieder zum Einsatz kommen darf. Ein Abstieg würde sich aus zeitlichen Gründen nicht lohnen, seine Pausen verbringt er auf dem Kran. Und, auch darüber muss gesprochen werden: Für Toilettenpausen nach unten ist der Weg ebenfalls zu weit. Für die kleinen Bedürfnisse dient ihm eine Flasche.  

Kranführerschein im Schnelldurchlauf

Piotr bekommt selten Besuch dort oben, umso mehr freute er sich über den Heinzelmann und mich und schoss – während ich den Ausblick mit der Kamera festhalte – sogar selbst ein paar „Beweisfotos“ mit seinem Handy.  Ich durfte außerdem bis in die höchste Spitze des Kranes klettern – ein großartiges Gefühl! Ich mag die Höhe und die Weite, die für den Kranführer zum Arbeitsalltag gehören. Ganz klein wirkt die Welt da unten und der Rest der Baustelle des Zurich Campus. Daher muss Piotr umso besser aufpassen, dass die Last, die der Kran trägt, nicht zur Gefahr für andere wird. Per Funkgerät steht er dazu in Kontakt mit den Kollegen unter ihm. Wie mir Piotr bei einer „Kurz-Einweisung ins Kranfahren“ zeigte, gibt es nicht so wahnsinnig viele Steuermöglichkeiten für einen Kran: linksherum, rechtsherum, Haken vor und zurück sowie auf und nieder. Klingt einfach, aber für seine Arbeit braucht Piotr ein gutes Augenmaß. Auch den Wind muss er immer im Blick haben, denn die Lasten dürfen nicht zu sehr schwanken.

 

 

Nach einer Weile musste ich mich dann doch wieder an den Abstieg machen. Etage für Etage kam mir die Baustelle wieder näher und die Gebäude und Geräte erreichten wieder eine normale Größe. Für mich war der Besuch auf dem Kran eine Erfahrung, wie man sie wohl nur selten im Leben bekommt. Danke!

 

 

 

 

 

 

Die Kranbesteigung im Schnelldurchlauf:

 

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Beitrag von:
Katharina Bartsch

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