Einheit in Vielfalt – meine Zeit in Dubai

Einheit in Vielfalt – meine Zeit in Dubai

Dank der internationalen Zurich Familie darf ich drei Monate in Dubai verbringen und das Team „Proposition&Innovation“ unter Leitung von Laura Kauther unterstützen. Seit meiner Ankunft am 23. September 2016 ist fast ein Monat vergangen und ich realisiere immer noch nicht, dass mir noch viele wertvolle Wochen bevorstehen und ich meinen Koffer erstmal an die Seite legen kann. Ich sitze nun in unserem Großraumbüro am Emaar Square nahe des Burj Khalifa, dem mit 828m Höhe größten Gebäude der Welt, und überlege wie ich diesen Beitrag möglichst leserfreundlich strukturieren kann :). Mir gehen aktuell tausend Gedanken durch den Kopf, insofern haben die bisherigen Tage schon allerhand Eindruck bei mir hinterlassen.

Da seht im mich im Büro, als ich diesen Blog-Beitrag geschrieben habe.
Tadaaa: Hier seht Ihr mich im Büro, als ich diesen Blog-Beitrag geschrieben habe.

Ich werde nun damit beginnen zu erklären, warum ich ausgerechnet nach Dubai und nicht Los Angeles oder etwa Sydney gereist bin. Die Europe Middle East and Afrika Region, insbesondere Middle East, ist aus meiner Sicht einzigartig: die geographische Lage, die Kultur, die Menschen und die Arbeitsweisen. Der erste Arbeitstag nach zwei Tagen Erkundungstour durch die Hot Spots der Stadt haben mir diesen ersten Eindruck bestätigt.

Zurich in Middle East – und ich mittendrin

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Hier ein paar Eindrücke von unseren Büroräumen.
Ein paar Eindrücke von unseren Büroräumen.

Nach zwei Stationen mit der Metro (fahrerlos) bin ich um 10 Uhr, also 8 Uhr nach deutscher Zeit, im Office und werde von Laura eingewiesen. Ich kürze an dieser Stelle, da es schon gleich an die Arbeit geht. Während mein Laptop durch die IT eingerichtet wird, begrüßt mich gleich eine weitere Kollegin neben mir, wie auch in vielen folgenden Gesprächen und mein Kommentar  „Oh, I haven’t introduced myself. I’m Jelena from Germany and supporting for three months now“. Als mir dann Laura Reena später als Zurich International Life Chief Operating Officer vorstellt, fällt es mir wie Schuppen von den Augen: das war die nette Kollegin, mit der ich vorhin kurz geplaudert habe. Sehr cool, denn eigentlich bin ich gar nicht ins Fettnäpfchen getreten. Das „You“ im Englischen hat mich davor gerettet ;-). Ob dieselbe Geschichte in Deutschland genauso abgelaufen wäre – ich bin mir nicht sicher.

So sieht hier eine Metrostation aus
So sieht hier eine Metrostation aus

Eine neue Erfahrung sind auch die vielen Sprachen, die ich im Büro vernehme: Khalas (arabisch, ausgesprochen halas) aber auch Indisch, Deutsch und viele Weitere. Falls Ihr also eine neue Sprache erlernen wollt, seid Ihr hier genau richtig. Im Gegenteil dazu würde ich in Deutschland im Arbeitsumfeld darauf verzichten mit Landsleuten meine Muttersprache Kroatisch zu nutzen, um niemanden auszugrenzen. Die Kollegen hier würde ich insofern als quirlig, teilweise laut und neugierig beschreiben.

So offen die direkte Kommunikation ist, erhalte ich im Laufe der Woche genauso viele bunte Emails vom „Social Committee“. Dieses Komitee ist eine abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe, die sich den Anliegen der Mitarbeiter widmet und den Kollegen einen besonderen Stellenwert einräumt. Eine Überschrift lautet „Zurich Got Talent“ und ich bin neugierig. Was hat es damit auf sich? Ich lese dann: “Lets get ready for the most  amazing talent show of the year that will astound and astonish, amaze and enthral as we bring to the stage the very best talent that lurks throughout our organisation.”

Fast 10 Prozent aller Mitarbeiter in Dubai haben sich angemeldet und es sind noch Slots frei – unglaublich. Ich bin total begeistert und suche die Blicke meiner Kollegen. Wael hebt die Stimme und bestätigt, dass er eine kleine Basketball Vorführung plant. Einen Tag später bin ich nun für die Bühnenchoreographie der Teammitglieder und Kollegen während seiner Performance verantwortlich :D. Ja, so schnell kann’s gehen. Nächste Woche beginnt das Training und ich kann es kaum abwarten die ersten Tanzschritte mit dem Team einzuüben. Andere Kollegen berichten mir, dass sie sich ebenfalls mit einer Modenschau, Tanz etc. vorbereiten. Wie Ihr seht, steht uns noch viel Arbeit bevor. Daher möchte ich an dieser Stelle nicht mehr verraten 😉 Im nächsten Beitrag erfahrt Ihr mehr – versprochen! 🙂

Wie wir voneinander lernen können

Wir können nicht nur privat voneinander lernen, sondern profitieren besonders beruflich von der Diversität in der Belegschaft. Diese erlebe ich in verschiedensten Meetings- sei es beim Town hall Meeting mit Gary, unserem Global Life Chief Executive Officer, oder zum Start unseres Rugby Trainings. Die Kollegen haben sich im wahrsten Sinne des Wortes aus aller Welt zusammengefunden und leben in Dubai ihren Traum. Wie ein Traum fühlt es sich auch für mich an, wenn ich von Sonntag bis Donnerstag das Büro betrete. Das Wochenende ist hier für die meisten Angestellten Freitag, für viele auch Samstag. Als Schweizer Unternehmen haben wir Glück und genießen zwei Tage Wochenende. Der Grund: Wir befinden uns in einem islamischen geprägten Land und Freitag ist ausnahmslos Haupttag des Wochenendes. Gemäß den Lehren des Islam hat Gott seine Schöpfung an einem Freitag vollendet. Gläubige Bürger treffen sich mittags zum Freitagsgebet, was für die Männer Pflicht ist. Frauen können, müssen aber nicht teilnehmen. Zu vernehmen ist die Predigt des Imams auch für Außenstehende, drei Mal am Tag hört man einen Gesang, der über Lautsprecher nach außen dringt.

Ungewöhnlich zu Beginn hat es für mich als Europäerin den Vorteil den ersten Sonntag in der Woche noch als Wochenendtag zu empfinden – ich hoffe dieses Gefühl hält noch eine Weile an ;). Die Kollegen tragen zusätzlich dazu bei: Am Donnerstag gibt es zahlreiche After Work Veranstaltungen und das ganze Wochenende befinden sich zahlreiche Einheimische auf der Straße in den Shisha Bars, fancy Restaurants, in den Shopping Malls oder etwa am Strand, der Marina und genießen Zeit an der Hafenpromenade. Der Samstag ähnelt teilweise unserem Samstag, da viele ihre Arbeit fortsetzen – dies ist einer Entscheidung aus 2006 geschuldet die Arbeitswelt dem westlichen Beispiel anzupassen.

An einem gewöhnlichen Tag also betrete ich das Büro und chatte erstmal ein wenig mit den Kollegen. Ich werde gefragt wie das Wochenende war, dann gibt es ein nettes Kompliment zu meinen Ohrringen und so schaue ich kurz in den Kalender, ob ein Meeting ansteht. Falls nein, priorisiere ich meine Themen und lege los. Aktuell beschäftige ich mich stark mit unserer Proposition in Protection & Savings und unseren Market Insights. Natürlich sind auch hier ständige Veränderungen auf der Tagesordnung und so wundert es mich nicht, wenn ich spontan zu einem Austausch beordert werde oder unser CEO Walter vorbeiläuft und fragt, was man denn so macht. Ich erwähne dann meine Erfahrung aus Deutschland, die tolle Arbeit der Champions und insbesondere den Blick auf die Customer Journey. Als Teammitglied möchte ich die Gelegenheit nutzen, mein in Deutschland erlerntes Wissen zu transferieren und unsere Erfahrungen mit den Kollegen hier zu teilen. Ich fände es toll, wenn wir grundsätzlich stärker das Knowhow aller Gruppenmitglieder nutzen und uns auf internationaler Ebene enger austauschen. In einem nun zur Produktentwicklung/-bearbeitung aufgesetzten Projekt werde ich also operativ als Art PMO unterstützen, kreative Ideen aus dem Business sammeln und verknüpfen sowie die agile Arbeitsweise vorantreiben. Nach unserem internen Kick Off folgt nächste Woche der offizielle Kick Off, den ich mit Spannung herbeisehne.

Mit diesen Worten verabschiede ich mich, wünsche euch allen eine tolle Zeit und schicke Euch ganz viel Sonne aus Dubai,

Jelena

Mein Selfie mit Buri Al Arab im Hintergrund.
Selfie mit Buri Al Arab im Hintergrund.
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Jelena Hok

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